5.2. Zeitbedarf


Eine Einführung in Ovid darf sich nicht auf die Oberflächeninformationen beschränken. Denn will man mehr erzielen als das, was im Vorspann jeder Schulausgabe steht, muß man die spezifische Umsetzung erarbeiten, damit das für Ovid Charakteristische deutlich wird. Dennoch ist der Zeitrahmen so eng zu fassen, daß die Metamorphosen zu ihrem Recht kommen. Den Umfang der Lektüre begrenzt weiter, daß die Schüler mit trist. 4,10 erstmals lateinische Poesie kennenlernen, so daß besonders behutsames Vorgehen unabdingbar ist.
F. Maier[1] schlägt für die 54 Verse der Sage von Daedalus und Icarus in den Metamorphosen sechs bis zehn Stunden vor, was auf trist. 4,10 hochgerechnet ca. fünfzehn Stunden bedeutet. Das ist für eine Einführung in Ovid zuviel[2], angemessen sind wohl sechs Stunden (zusätzlich je eine zur Vor-[3] und Nachbereitung[4]). Insgesamt sind also nicht viel mehr als zwei Wochen nötig. So bleibt auch der Spannungsbogen aufrecht erhalten.
Setzt man fünfzehn Verse[5] als in einer Stunde zu bewältigen an, kann man von den 130 Versen etwa die Hälfte[6] in statarischer Lektüre behandeln: Einleitung und Herkunft (1-14), Ausbildung und erste dichterische Versuche (15-26), Ehe und Familie (65-76) und Verbannung nach Tomis (91-114) erfordern fünf Stunden[7] (62 Verse). Auf die gescheiterte politische Karriere (27-40) und den Anspruch Ovids, im eigenen Werk zu Überleben (115-132), läßt sich kursorisch eingehen. Der Rest (Ovid in der literarischen Öffentlichkeit [41-64], Tod der Eltern [77-90]) wird nach häuslicher Übersetzungslektüre kurz besprochen.


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