Appetithappen

Zwischen Haupt- und Nachspeise trat eine größere Pause ein, in der es strenge Sitte war, ein Opfer darzubringen. Sollte danach trotz der ausgedehnten - in der Cena Trimalchionis natürlich besonders üppig ausgefallenen - Speisenfolge die Eßlust von neuem erwachen, bot man "matteae" (Petr. 65,1), kleine Imbisse, an. Hierfür verwendete man eigentlich leichte Speisen, vornehmlich Drosseln, auch Hasen. Trimalchio läßt in seiner Neigung zur Ausschweifung "... pro turdis ..." (Petr. 65,2), entbeinte Poularden und garnierte Gänseeier herumreichen.

Je nach Ausdehnung des Gastmahls, zumal wenn sich, wie bei Trimalchio, ein Trinkgelage anschloß, wurden auch später, nach dem Nachtisch, pikante Appetithappen verzehrt (Petr. 74,6), um dem Alkohol eine gute Grundlage zu schaffen und sich selbst durch das Salz mehr Durst.

 

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