1 Zu dieser Thematik jetzt ausführlich Glatt 1990.

2 Es geht nicht nur um die Ars amatoria, sondern auch um Sätze wie centum sunt causae, cur ego semper amem (am. 2,4,10).

3 Nach dem Bisherigen ist man geneigt, auch in der demonstrativen Betonung des einwandfreien Lebenswandels Selbststilisierung zu erblicken.

4 Vers 65 umfaßt nur fünf Woerter, davon ein fünf- und ein sechsilbiges: Das allein erregt schon Aufmerksamkeit. Hinzu kommt das ungewöhnliche Hyperbaton über die Versgrenze hinweg.

5 Man beachte die Abundanz: cor molle; nec inexpugnabile (Litotes); quod levis causa moveret; hic (vgl. qui 1); minimo accenderer igni. Schon jede einzelne Wendung gibt den gesamten Inhalt der Verse wieder.

6 Das biographische Material bei Helzle 1989. Die Verse 69-74 bilden eine Parallele zu *Suet. Aug. 62 (Fairweather 1987, 195).

7 dignus kann sich auf die Herkunft oder wahrscheinlicher das Verhalten (vgl. sine crimine über die zweite Frau) beziehen, utilis auf die hausfraulichen Fähigkeiten. Der gesamte Ausdruck bezeichnet wohl eine völlige Unvereinbarkeit der Charaktere. Vielleicht betont der Kontrast, dass sich die erste Ehefrau moralisch so verhielt, wie man es den Gedichten nach von Ovid vermutete.

8 Zum Unterschied von uxor und coniunx ausführlich Lyne 1989, 43-48; 60ff.

9 Zudem wird so die Ehe zu einem von außen auferlegten Schicksal, der eigentliche Urheber, wohl der Vater, ist nicht involviert (pietas!).

10 Daß Ovid statt des zu erwartenden Imperfekt mit sustinuit und permansit zum Perfekt greift, darf nicht auf ein Ende der Beziehung schließen lassen, sondern ist aus der Fiktion der Grabschrift zu erklären.

11 Der Name ihres Ehemanns Fidus Cornelius ist durch Sen. dial. 2,1,7 überliefert: Er wurde im Senat als struthocamelus depilatus ("kahlköpfiges Straußenkamel") beleidigt und brach darob in Tränen aus.

12 Vgl. Anm. und Paratore 1958, 370f.